Meine Ausrüstung hat sich in der Zwischenzeit stark verändert. Als ich mir im Juli
2004 mein erstes Teleskop kaufte, konnte ich noch nicht ahnen, dass ich mich in Richtung Astrofotografie
spezialisieren würde. Deshalb war der Kauf des ersten Teleskops keineswegs ein Fehlkauf. Ein
wenig trauer ich diesem Gerät immer noch nach. Für Langzeitfotografie war es aber aufgrund
der azimutalen Montierung doch nicht so richtig geeignet. Deshalb hab ich mich im August 2005 schweren
Herzens davon getrennt und mich komplett neu ausgerüstet. Die Montierung ist jetzt eine parallaktische,
wodurch die Bildfeldrotation bei Langzeitbelichtungen entfällt.
Die fotografische Ausrüstung hat im Laufe der Zeit auch Zuwachs erfahren (keine Ahnung wie
das passiert ist).
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Montierung: Vixen GP-DX auf Hartholzstativ
Die parallaktische Montierung GP-DX hat das bestmögliche Verhältnis zwischen Eigengewicht und
Tragekapazität. Sie kann Teleskope bis 11kg sehr gut tragen. Damit ist die Montierung perfekt für
Hobbyastronomen geeignet, die eine massive Montierung für alle Einsatzbereiche suchen und
trotzdem auf Transportabilität nicht verzichten möchten.
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Motoren: zwei leistungsfähige Schrittmotoren, die eine Verstellgeschwindigkeit bis zu 5° pro Sekunde
zulassen, bei 12V Stromversorgung. Leider kann man die Motorabdeckungen nicht verwenden, da die Motoren
größer sind. Deshalb hat das Ganze einen leichten "Laborcharakter".
Steuerung: PowerFlex MTS-3SDI GoTo (mit Display), betrieben mit Software-Version 3.x. Die Steuerung
kann auch ohne PC-Kopplung als GoTo betrieben werden. Meist hab ich aber eh das LapTop angeschlossen und
arbeite mit externer Ansteuerung.
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Hauptoptik: Vixen VC200L, Öffnung 200mm / Brennweite 1800mm / Öffnungsverhältnis f/9, visuelle Grenzgröße
13,3 Mag / theor. Auflösungsvermögen 0,63", 6x30 Sucher mit Schnellwechselhalterung, Gewicht 6,3kg.
Das VC 200 ist ein hochkorrigiertes kompaktes Teleskop für die Astrofotografie und die
Großfeldbeobachtung. Durch das aufwändige asphätische Korrektorsystem sind scharfe Sterne bis
zum Rand des nutzbaren Gesichtsfeldes (42mm volle Ausleuchtung) garantiert. Selbst am Rand des Kleinbildformates
sind die Sterne kleiner, als 15 Micron. Das ist unter dem Auflösungsvermögen von Filmen.
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Großfelddoptik: Refraktor Pentax 75SHDF, Öffnung 75mm / Brennweite 500mm /
Öffnungsverhältnis f/6,7, 2"-Auszug, stabile Rohrschellen.
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Der 75SDHF ist ein dreilinsiger, fotografisch korrigierter Vollapochromat, wobei die dritte Linse zusãtzlich noch als
Bildfeldebnungslinse ausgeführt ist. Damit sind gestochen scharfe Aufnahmen bis an den Bildfeldrand möglich ohne
zusätzliche Korrekturlinsen
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Großfelddoptik: Refraktor Orion ED80, Öffnung 80mm / Brennweite 600mm /
Öffnungsverhältnis f/7,5, 2"-Auszug, stabile Rohrschellen.
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Diese Optik erlaubt Großfeldaufnahmen in gestochen scharfer Abbildung. Durch die 2"-Adaption entsteht
keinerlei Randabschattung. Die leichgängige Okularauszug ermöglicht eine exakte Fokusierung.
Besonders mit der Canon werden Großfeldaufnehmen zum Erlebnis.
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Leitrohr: Orion-Maksutov, Öffnung 90mm / Brennweite 1250mm / Öffnungsverhältnis f/13,9, Gewicht 1,5kg
Dieses Gerät ist meine neueste Erungenschaft und wird sich hoffentlich als Leitrohr bewähren.
Es ist mir zumindest als solches empfohlen worden. Die Grundeigenschaften sprechen aber eindeutig für
einen Einsatz als Leitrohr (kompakte Bauweise, geringes Eigengewicht, präzise Fokussierung, kein Verkippen
des Hauptspiegels auch bei längeren Belichtungszeiten, sauber definierte Sterne, lange Brennweite - damit
bekommt man eine hohe Genauigkeit).
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Parallelschiene: Dieses praktische Teil ermöglicht das parallele Aufsetzen zweier
Optiken. Durch Verschieben der Halterung kann man das Geiwcht sehr gut ausgleichen. Die beiden
Klemmhalterungen für die Optiken sind Schnellspannverschlüsse.
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Ich nutze diese Variante hauptsächlich für aktive Nachführung. Dabei kombiniere
ich Leitrohr jeweils mit der Optik zum Fotografieren.
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Off-axis-guider (OAG)
Nach einigen Jahren der Nachführung mit Leitrohr habe ich mich nun an die OAG-Technick
gewagt und möchte es eigentlich nicht mehr missen. Der verwendete OAG zeichnet sich
besonders durch seine extrem geringe Dicke von nur 9mm aus. Besonders für Kameras wie
meine Canon 350DA war damit der Fokus erreichbar. Auch für meine aktuelle Alccd6 paßt
alles perfekt. Besonders wichtig war für mich, dass ein evtl. eingesetzter Filter nur
für die Aufnahmekamera wirkt und die Nachführkamera freie Sicht hat.
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So sieht der zusammengebaute "Block", bestehend aus OAG, Alccd6 und Alccd5.2 aus.
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Planetenkamera: DFK 21AF04
Das Besondere an dieser Kamera ist die Fire-wire-Schnittstelle.
Dank unkomprimierter Bildübertragung und bis zu 60fps erhoffe ich mir kontrastreichere
Planetenaufnahmen auch bei höheren Vergrößerungen, wo das Seeing eine
große Rolle spielt.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- 1/4" CCD-Chip (Sony ICX098BQ), Progressive Scan
- 640 x 480 Pixel
- Bis zu 60 Bilder/s
- Pixelgröße 5,6 x 5,6 micron
- Belichtungszeit 1/10000 bis 30 s
- Anschluß IEEE 1394
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Aufnahmekamera monochrom: ATIK383+
Bei dieser Kamera handelt es sich um eine monochrome CCD-Kamera. Monochrome CCD-Kameras sind wesentlich
empfindlicher als Color-CCD-Kameras. Allerdings muss man für ein Farbbild mindestens 3 Aufnahmeserien
machen. Für die Filter benutze ich ein motorisiertes Filterrad mit 7 Filterplätzen für 1 1/4" Filter.
Ich benutze die Kamera hauptsächlich für Schmalbandaufnahmen.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- Chip Kodak KAF 8300, 17,6 x 13,51 mm
- 3.362 x 2.504 Pixel
- 1-4 fach binning
- integrierter Shutter
- Pixelgröße 5,4 x 5,4 micron
- 16Bit-Wandlung, aktive geregelte Peltierkühlung mit Trockenpatrone
- Anschluß USB 2.0 high speed
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Aufnahmekamera color single shot: Alccd6
Bei dieser Kamera handelt es sich um eine echte CCD mit Bayermatrix. Da ich im Wesentlichen
Farbaufnahmen machen will, bin ich diesen Kompromiss eingegangen. Es ist mein Umstieg von
der modifizierten Spiegelreflexkamera zur CCD-Fotografie.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- Sony Super HAD Chip ICX453AQ, Progressive Scan
- 3.032 x 2.016 Pixel
- 1-4 fach binning
- Pixelgröße 7,8 x 7,8 micron
- 16Bit-Wandlung, aktive ungeregelte Peltierkühlung
- Anschluß USB 2.0
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Nachführkamera: Alccd5.2
Bei dieser Kamera handelt es sich um eine echte CCD-s/w-Kamera. Ich habe mir sie
für die aktive Nachführung zugelegt, um bei Einsatz eines OAGs auch
Leitsterne zu finden, was mit CMOS bisher nicht immer funktioniert hat.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- Sony EXview ICX259AL
- 752 x 582 Pixel
- 1-2 fach binning
- Pixelgröße 6,5 x 6,25 micron
- 16Bit-Wandlung, aktive ungeregelte Peltierkühlung
- Anschluß USB 2.0
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Filter: Aufgrund meines doch eigentlich absolut ungeeigneten Beobachtungsortes (Großstadt)
ist der Einsatz von Filtern besonders bei der Fotografie zwingend notwendig. Da ich mittlerweile fast
ausschließlich auf 2" adaptiere (Direktadapter für die Canon auf 2"), braucht es deshalb auch
entsprechende Filter. Derzeit verwende ich einen IDAS-LP2, einen CLS-Filter von Astronomik, einen
UHC-S von Baader und einen 45nm H-Alpha ebenfalls von Baader.
Für Aufnahmen von Galaxien oder Objekten, die nicht so halpha-intensiv sind,
kommt meist der IDAS-LP2 zum Einsatz - ganz ohne Filter geht hier eigentlich gar nicht.
Der CLS ist etwas durchlässiger in den interessanten Bereichen als der UHC und soll aber das
Störlicht herausfiltern. Der UHC-S ist besonders für H-Regionen nützlich.
Für Schmalbandaufnahmen bzw. LRGB-Aufnahmen mit meiner monochromen CCD-Kamera benutze ich einen
1 1/4" Filtersatz von Baader.
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Planetenkamera: Meade LPI
Diese Webcam benutze ich für Planetenaufnahmen, obwohl man bei langen Belichtungszeiten
durchaus auch helle DeepSky-Objekte aufnehmen kann. Die Kamera hat folgende Parameter:
- CMOS-Chip (Hynix Semiconductor)
- 640 x 480 Pixel = 6mm Okular
- Chipgröße 5,18mm x 3,19mm, diagonal 6,5mm
- Pixelgröße 8 x 8 micron
- Belichtungszeit 0,001 - 15s
- USB - Anschluß
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DeepSky-Kamera: Meade DSI
Diese Kamera war meine erste DeepSky-Kamera. Teilweise sind mir ganz ordentliche Aufnahmen damit
gelungen - die Qualität aus Veröffentlichungen habe ich nie erreicht. Die mitgelieferte
Software ist brauchbar und ermöglicht auch automatische Addition der Teilbilder und softwareseitige
"Nachführung" während der Aufnahmen.
Seit ich meine Relaisbox im Einsatz habe, benutze ich diese Kamera zum Nachführen, was dank
der mitgelieferten Software super funktioniert.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- CCD - Chip (Sony Super HAD)
- 510 x 492 Pixel
- Chipgröße 4,9mm x 3,7mm, diagonal 6,5mm
- Pixelgröße 9,6 x 7,5 micron
- Belichtungszeit 0,0001 - 1h
- passive Kühlung (convection)
- USB 2.0 - Anschluß
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DeepSky-Kamera: Atik 2HS
Diese Kamera ist mein Einstieg in die LRGB-Fotografie. Die Empfindlichkeit ist brauchbar. Das
Filterrad ist ohne Verwackeln verstellbar. Als Filter hab ich einen LRGB-Satz von Astronomik
angeschafft. Die Kamera hat folgende Parameter:
- CCD - Chip (Sony ICX-424AL)
- 640 x 480 Pixel
- Chipgröße diagonal 6mm
- Pixelgröße 7,4 x 7,4 micron
- Belichtungszeit 0,0001 - unbegrenzt
- Luft-Kühlung
- USB 2.0 und Parallel- Anschluß
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DSLR-Kamera: Canon 350D
Diese Kamera habe ich mir für Großfeldaufnahmen angeschafft. Es ist eine digitale
Spiegelreflexkamera mit einem EF-Objektiv (18-55mm). Den für die Astrofotografie störenden
Glasfilter vor dem Chip habe ich austauschen lassen gegen einen astromisch optimierten Filter von
Baader. Damit ist sie in den für uns interessanten Bereichen (rot und blau) wesentlich empfindlicher.
Die Kamera hat folgende Parameter:
- CMOS-Sensor, effektiv 8 Megapixel
- max. 3.456 x 2.304 Pixel
- Chipgröße 22,2 x 14,8 mm
- USB 2.0 - Anschluß
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analoge Spiegelreflex-Kamera: Praktika FX2
Diese Kamera habe ich schon sehr lange und eigentlich nie benutzt. Ich weiß auch nicht mehr,
woher ich sie habe (evtl. von meinem Vater o. Großvater). Im Rahmen meiner ersten Schritte
in der Astrofotografie hab ich sie eingesetzt und auch brauchbare Bilder geschossen. Leider habe
ich auch mal einen ganzen Film versaut, auf dem Aufnahmen von mehreren Beobachtungsnächten
waren. Da kam der feste Entschluß zur digitalen SL-Kamera.
Prinzipiell könnte man sie aber durchaus noch verwenden.
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Komplettgerät: Meade LX200 GPS, Öffnung 250mm / Brennweite 2500mm / Öffnungsverhältnis f/10,
Gewicht ca. 35kg
Das Gerät war mein erstes Teleskop und hat sehr gute Dienste geleistet. Da es im azimutalen
Betrieb arbeitet, schlägt bei Langzeitbelichtungen die Bildfeldrotation zu. Diese kann man
zwar mit einer Polhöhenwiege ausschlisßen, ist aber für meine Zwecke gewichtsmäßig
kaum handhabbar.
Das Teleskop besitzt neben einer kompletten Steuerung mit Hilfe eines eingebauten Minicomputers
auch über ein eingebautes 16-Kanal-GPS, was den Standort automatisch ermittelt und so eine
Positionierung vereinfacht. Dies ist für mich besonders nützlich, da ich das Telesop
ständig auf- und abbauen muss. Außerdem verfügt es True-Level - und True-North
-Sensoren, womit eine automatische Ausrichtung möglich wird. Eine weitere nützliche
Einrichtung ist die Hauptspiegelfixierung, wodurch ein Spiegelshifting ausgeschlossen ist. Die
Fein-Fokusierung erfolgt über einen Motofokusierer.
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Teleobjektiv: MTO 500 (kl. Russentonne), robuste russische Maksutov-Optik, Öffnung 90mm / Brennweite 500mm
/ Öffnungsverhältnis f/5,6, Gewicht 1,8kg
Das MTO 500 ist ein hochauflösendes Tele Objektiv mit guter Ausleuchtung bis zum Kleinbildformat.
Es ist vor allem Kompakt, so daß es, trotz der Brennweite von 500mm, in jedem Gepäck gut Platz hat.
Für die Nutzung in der Astrofotografie wurde die Sperre der Fokusierung entfernt.
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